Das Versunkene Tal
Mehr als 2500 Menschen mussten bis 1965 für den Bau der Biggetalsperre ihre Häuser und Wohnungen aufgeben. Für die meisten konnte in den neu erbauten Ortschaften Neu-Listernohl, Sondern-Hanemicke, Eichhagen und Stade ein neues Zuhause geschaffen werden. 4,4 Kilometer Bundesstraße, 14,8 Kilometer Landstraße, 18,2 Kilometer Kreis- und Gemeindestraßen sowie 31 Kilometer Randwege wurden neu gebaut. Für die neuen Verkehrswege war der Bau von acht großen Talbrücken und 24 kleineren Brücken erforderlich.
Text: www.sauerlandkurier.de, 14.06.2015
Bigge- und Listertalsperre, Stausee Ahausen
Vor den Toren der Stadt Attendorn entstand in den 1960er-Jahren die Biggetalsperre. Sie dient vornehmlich dazu, Wasser je nach Bedarf zu speichern bzw. abzugeben und so eine gleichmäßige Wassermenge in der Ruhr sicherzustellen. Aus dem Stausee können über die Flüsse Bigge und Lenne bis zu 40 Prozent des erforderlichen Zuschusswassers aller Talsperren in das Flusssystem der Ruhr abgegeben werden.
Eine weitere wichtige Aufgabe ist der Hochwasserschutz für die Unterlieger der Talsperre. In der hochwassergefährdeten Zeit vom 1. November bis zum 1. Februar wird ein Hochwasserschutzraum von 32 Millionen Kubikmetern freigehalten, der in der Zeit vom 1. Februar bis zum 1. Mai für den Aufstau freigegeben wird.
Die Wasserabgabe aus dem Stausee erfolgt vorzugsweise über das Biggekraftwerk. Die Wasserkraftwerke der Lister- und Lennekraftwerke GmbH an Bigge und Lister erzeugen rund 24 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr. Die Ausbauleistung der insgesamt fünf Turbinen beträgt rund 18 Megawatt.
Die bereits 1912 fertig gestellte Listertalsperre wurde mit dem Bau der Biggetalsperre eines der fünf Vorbecken. Das Hauptbecken der Biggetalsperre staut die 40 Meter hohe Listerstaumauer von der Luftseite zu zwei Dritteln ein. Die Wasserspiegeldifferenz zwischen Lister- und Biggetalsperre wird kraftwirtschaftlich genutzt. Aus der Listertalsperre entnehmen die Kreiswerke Olpe den größten Teil des für die Versorgung ihres Gebiets benötigten Wassers.
Der Stausee Ahausen liegt unterhalb von Attendorn im Biggetal. Er wurde 1938 zur Regulierung der Bigge errichtet und dient seit Inbetriebnahme der Biggetalsperre zusätzlich als Ausgleichsweiher für den Kraftwerksbetrieb der Biggetalsperre. Der Aufstau erfolgt durch einen Erddamm und eine Wehranlage, zwischen denen ein Kraftwerk angeordnet ist. Das Wehr verfügt über zwei Stauklappen und zwei feste Wehrfelder.
Text www.ruhrverband.de
Die Schilder zum Versunkenen Tal
Am Biggerandweg und am Wanderweg um den Listersee stehen insgesamt 24 Schilder, die auf die versunkenen Dörfer hinweisen. Wir wünschen viel Spaß beim Entdecken!